Für viele von uns war 2022 ein turbulentes Jahr. Wir sehnen uns nach Eskapismus, Spaß und der Möglichkeit, unserer Individualität freien Lauf zu lassen. Mehr Menschen als jemals zuvor scrollen stundenlang durch ihre Handys. Infolgedessen geben App-Designer und -Designerinnen die Zukunft des digitalen Designs vor, indem sie ihre Designs vorrangig für Mobilgeräte gestalten. Lass uns einen Blick darauf werfen, wie die neuesten App-Design-Trends 2023 mit sprachgesteuerter KI, AR und neonfarbenen Schleiern, die Licht ins Dunkel bringen, einprägsame, positive Erlebnisse schaffen, statt auf eine schnelle Bedienung zu setzen, und ihren Usern die Möglichkeit bieten, der Realität zu entfliehen.
8 App-Design-Trends 2023:
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- Neo-Brutalism
- Text-Überlagerungen
- Sprachgesteuertes App-Design
- Schlichte Designs, cleverere Responsivität
- Neon-Schleier
- Die Schrift rückt (wieder einmal) in den Mittelpunkt
- Alternative Realitäten
- Nostalgische, isometrische Designs
1. Neo-Brutalismus
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Vergangenes Jahr erlebten wir die ungestüme Rebellion des Brutalismus in den App-Design-Trends. Dieses Jahr schwächen ihn die Designer und Designerinnen etwas ab, um einen angenehmeren Look zu schaffen. Die Anti-Design-Ästhetik kommt langsam im Mainstream an, während immer mehr Marken brutalistische und minimalistische Elemente miteinander kombinieren.
Der Schwerpunkt des Neo-Brutalismus liegt noch immer stark auf flachen, überlagerten Bildern und grotesken Schriftarten. Er setzt sich über traditionelle Designregeln hinweg, jedoch nur ein bisschen. Er bevorzugt eine minimalistische Ästhetik mit einem Hauch von Anti-Establishment. Es sind die kleinen Dinge, die viel bewirken können – und der Neo-Brutalismus meistert das mit Bravour.
Wenn du deinen Designs einen Hauch von Rebellion verleihen möchtest, nutze monochrome Farbschemata. Verzerre Layouts, indem du die Elemente vorsichtig so platzierst, dass sie auf die User leicht willkürlich wirken. Untergrabe eine „saubere“ Ästhetik, indem du sämtliche stilisierte Elemente entfernst, die zu schick aussehen.
Während viele brutalistische Apps eine traditionelle Hierarchie vermeiden und so das Risiko eingehen, sich schwer bedienen zu lassen, will der Neo-Brutalismus dieses Problem lösen, indem Komposition und Layout strukturiert und vereinfacht werden. Daher lassen sich neo-brutalistische Webseiten leichter bedienen. Sie bieten das Beste aus beiden Welten – das Ungestüme des Brutalismus in Kombination mit einem einfacheren, besseren Nutzererlebnis.
2. Text-Überlagerungen
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Unser nächster App-Design-Trend 2023 setzt sich auf ähnliche Weise wie der Neo-Brutalismus über geläufige Designregeln hinweg. Da avantgardistische Designer und Designerinnen nach Ungewöhnlichem streben, wird die Überlagerung von Schrift mit Bildern und anderen Elementen immer beliebter. Es ist verspielt, frech und nonkonformistisch und hebt die derzeitige kollektive Stimmung hervor.
In vielerlei Hinsicht rennen App- und Webdesign dem Grafikdesign schon seit Jahren hinterher, da sie mit ganz anderen Einschränkungen arbeiten müssen. Nun ist es wirklich spannend zu sehen, wie Designer und Designerinnen Typografie neu interpretieren, um die Menschen anzusprechen und die Persönlichkeit einer Marke zum Ausdruck zu bringen.- Tristan Le Breton, Creative Director bei 99designs von Vista
Sei dir bewusst, dass das Experimentieren mit Text-Überlagerungen negative Auswirkungen auf die Lesbarkeit deines Designs haben kann, was sich jedoch durch die richtige Kombination von Schriftarten verbessern lässt. Und wie alle Regelbrechenden wehrt sich dieser Trend gegen standardisierte Formen. Erwarte also nicht, ihn allzu häufig in symmetrischen Designs zu sehen. Unregelmäßigkeiten erregen die Aufmerksamkeit der Menschen, also nutze diesen Trend mit Bedacht, um die Leute zu deinem CTA zu lenken und deinen Designs eine Hierarchie zu geben. Wenn animierte Bilder teilweise mit Text überlagert werden, erhöht das darüber hinaus den Kontrast zwischen den Elementen.
3. Sprachgesteuertes App-Design
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91 % der Menschen verbringen die meiste Zeit an ihren Handys. Mit dieser Verlagerung auf das Digitale verlieren wir in gewisser Weise unsere physische Realität. Viele von uns bewegen nicht einmal mehr ihre Finger, wenn sie Freunden schreiben. Stattdessen sprechen wir einfach in unsere Geräte. Das ist der Grund, weshalb sprachgesteuerte App-Designs immer beliebter werden. Wir schalten unsere Musikanlagen oder Wecker nicht mehr aus, wir bitten Siri oder Alexa, das zu tun. Die Diktierfunktion ist eine Art künstliche Intelligenz, deren Marktwert sich bis 2027 verdreifacht haben wird.
Da vor allem bei Wearables der Platz auf dem Display begrenzt ist, spielt jedes Designelement eine extrem wichtige Rolle dabei, den Usern die richtige Information zu liefern. Einfache Formen und klare Grafiken sorgen für Übersichtlichkeit und eine deutliche Botschaft. Nutze also leuchtenden Text auf dunklen Hintergründen oder andersherum, um durch Farbkontrast für eine gute Lesbarkeit zu sorgen. Visuelle Hinweise wie Playback-Buttons für Sound (die anzeigen, wenn Ton abgespielt wird) tragen viel dazu bei, das Nutzererlebnis zu verbessern.
4. Schlichte Designs, cleverere Responsivität
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Mit der rasant wachsenden Anzahl an Smartwatches und Wearables müssen App-Designs sich an eine größere Bandbreite unterschiedlicher Bildschirmgrößen anpassen. „Responsives Design“ passt deine Apps und Seiten an die Größe des verwendeten Geräts an. Es sorgt für ein einheitliches Erlebnis in der App, sei es auf einem Desktop, einem Handy oder einer Smartwatch.
App-Design vonDesire Creative Agency via Dribbble
Wenn du eine App für mehrere Plattformen designst, solltest du beim Designen zuallererst Mobilgeräte im Sinn haben. Fall du eine App für ein Wearable designst, designe zunächst für das kleinste Gerät und arbeite dich dann Stück für Stück zum größten Gerät vor. Dazu wirst du ein gutes Designsystem benötigen, um eine Referenz-Bibliothek erstellen zu können. Es verleiht deinem Design Einheitlichkeit über verschiedene Plattformen hinweg – jedes Pixel zählt!
App-Design vonDesire Creative Agency via Dribbble
Für Smartwatches zu designen bedeutet, elegante, simple Schriftarten, einfache Formen, Animationen und flache Symbole zu verwenden. Kräftige Farbkontraste sind ein Muss, um auf den winzigen Smartwatch-Displays für eine gute Lesbarkeit zu sorgen.
Denke mal darüber nach, wie wir unsere Wearables nutzen: In der Regel schauen wir kurz nach der Uhrzeit, dem Wetter oder Nachrichten. Daher sollten Informationen leicht zugänglich sein. Die User Flows sollten direkt sein und es sollten so wenig Schritte wie möglich nötig sein, damit User eine Aufgabe erfüllen können. Betrachten es als Normcore für digitales Design und nutze flüssige Animationen, um visuelle Hinweise für Feedback und Fortschritt zu geben.
5. Neon-Schleier
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Bei all den unfassbaren Ereignissen auf der Welt können wir eine Dosis sonniger Positivität gebrauchen. An dieser Stelle kommt der experimentelle Designtrend des Neon-Schleier ins Spiel. Wohlige Pastelltöne vermischen sich in einer Hommage an die lebhafte Y2K-Zeit mit Neonfarben. Dieser Trend vermittelt durch Farbe Hoffnung und Licht und spricht besonders die Generation Z an. In einer zunehmend unsicheren Welt suchen sie Hoffnung und Trost in diesen lebhaften Tönen.
Doch im Gegensatz zu den frühen Nullerjahren, als Y2K gerade in vollem Gange war, ist das Internet mittlerweile Teil unseres Alltags. Unser Optimismus bezüglich des technologischen Fortschritts ist mittlerweile komplett verblasst, ähnlich wie ein Neon-Nebel. Wir haben nicht länger diese Unschuld und Naivität, was das Entdecken der zunehmend digitalen Welt angeht. Die Art und Weise, wie wir leben, hat etwas Dystopisches an sich und dieser verdrossene, düstere Ton macht viel von diesem App-Design-Trend aus.
6. Die Schrift rückt (wieder einmal) in den Mittelpunkt
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Angesichts des florierenden Digital-Publishing-Marktes erwartet uns 2023 ein Anstieg von zunehmend textlastigen App-Designs. Die steigenden Druckkosten sowohl für Marken als auch Verbraucher und Verbraucherinnen führen dazu, dass viele Publisher, die sich traditionell im Printbereich bewegt haben, nun auf den Digitalbereich setzen – und sie haben ihre „Editorial“-Ästhetik mitgenommen. In vielen neuen App-Designs sehen wir lange, für sich stehende Texte, die auffälligen Bildern oder Animationen vorgezogen werden.
Viele unserer derzeitigen Kunden bevorzugen starke typografische Layouts im digitalen Design. Die Idee dahinter ist, dass auffällige Schriftarten, die in Designs als primäre Elemente verwendet werden, die Aufmerksamkeit der Leserschaft erregen, damit die Leute auf der Seite bleiben.- DarkDesigns Studio, Designer bei 99designs von Vista
Interessanterweise haben die Menschen über textbasierte Mailboxen gechattet und Informationen ausgetauscht, bevor es HTML-Webseiten gab. Computer verfügten noch nicht über die Rechenleistung, um hochauflösende Bilder und große Dateien verarbeiten zu können; Wählmodems waren noch nicht schnell genug.
Mit der Weiterentwicklung dieser Technologien sind Webseiten immer größer geworden, selbst innerhalb des vergangenen Jahrzehnts. Der Grund dafür ist, dass auf modernen Webseiten oftmals Bilder in großer Auflösung verwendet werden, was negative Auswirkungen auf die Ladezeiten der Seiten hat. Textlastige Designs verringern die Ladezeiten und erleichtern Menschen mit schlechterer Internetverbindung den Zugang zu Webseiten.
7. Das Aufkommen alternativer Realitäten
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Eskapismus ist in unseren Trends für das Jahr 2023 ein wiederkehrendes Thema,da wir immer mehr Marken sehen, die alternative Realitäten anbieten. Mehr als je zuvor wenden wir uns heute der digitalen Welt zu, um uns an einem magischen Ort zu verlieren.
Marken kreieren reichhaltige, interaktive Erlebnisse, um ein Produkt oder einen Service zu präsentieren. Oder sie sprechen User durch ein gamifiziertes App-Erlebnis an und bieten interaktive Anreize, während sie durch die App scrollen. Manchen nutzen erweiterte Realität, um Elemente aus der realen Welt mithilfe digitaler Animationen abzuschwächen. Diese allumfassenden Realitäten helfen den Menschen, der Realität zu entfliehen, was heutzutage ziemlich idyllisch klingt.
8. Nostalgische, isometrische Illustrationen
Nostalgische, isometrische Illustrationen feiern 2023 eine triumphale Rückkehr. Ähnlich wie bei textlastigen Webseiten trägt dieser Illustrationsstil eine rosarote Brille. Der Trend lehnt die Modernität traditionellen App-Designs ab und weist Parallelen dazu auf, wie Marken und Medien aus der Nostalgie Kapital schlagen. Viele Cartoons, Comics, Filme und Fernsehsendungen von vor Jahrzehnten werden für heutige Zielgruppen angepasst und neu aufgelegt.
Isometrische Illustrationen, die nostalgische Gefühle hervorrufen, kehren 2023 zurück. VonTaras Migulko, via Dribbble.
Dieses Genre des digitalen Designs spiegelt Designthemen wider, die an langweilige grafische Oberflächen und Symbole der 90er- und frühen 2000er-Jahre erinnern. Es ahmt veraltete Betriebssysteme nach und verzichtet auf moderne Web-Browsing-Techniken wie Scrollen und Zoomen. Es ist Eskapismus durch Nostalgie. Du siehst diese Illustrationen in schlichten, responsiven Designs, da diese rudimentäre Formen verwenden. Für diejenigen, die alt genug sind, um sich daran zu erinnern, ist es eine wohltuende Reise in die Vergangenheit. Für die Generation Z hingegen ist es ein Sprung in die Fantasie.
Aufsteigen und App-fahrt!
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Eskapismus und Nostalgie schreien nach einer Rückkehr zu weniger schwierigen Zeiten. Die App-Design-Trends 2023 spiegeln diese Stimmung wider und setzen auf einfache Designs mit einem Hauch von Persönlichkeit. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Marke oder dein Produkt so trostlos wie heutzutage die meisten Nachrichten wirkt, mach dir keine Sorgen. Diese Trends können dir dabei helfen, deiner Designwelt wieder Leben einzuhauchen, selbst wenn sie im Metaverse stattfindet!
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